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    von Dr. Eduard Strauss

    Jabuka

    Bericht

    Für 1. und 2. Juli 2005 kündigte die Tschechische Johann Strauss Gesellschaft die szenisch-konzertante „Open-air-Produktion“ von

    „JABUKA“
    (Das Apfelfest)

    der 14. Operette von Johann Strauss Sohn mit einem Libretto von Max Kalbeck und Gustav Davis in Zusammenarbeit mit dem Brünner Kulturzentrum auf dem Spilberk an.

    Diese Produktion verstand sich auch als Teil des „Europäischen Johann Strauss Bühnenwerke Festivals – EJSF“, eines großen europäischen Zyklus zur Aufführung aller 17 Bühnenwerke von Johann Strauss Sohn. Das EJSF startete 2004 fulminant mit der Aufführung der Operette „Simplicius“ im Landestheater Coburg. Auch mit der Produktion des „Carneval in Rom“, in der Staatsoperette Dresden wird eine Rarität dargeboten.

    Leider konnte die erste Aufführung am 1. 7. wegen strömenden Regens nicht stattfinden. Wegen der knappen finanziellen Mittel der Veranstalter gab es auch kein Ausweichlokal.

    Am Abend des 2. Juli 2005 bot dann das internationale Ensemble unter der künstlerischen Leitung von Christian Pollack eine überzeugende Aufführung; alle Beteiligten waren mit Engagement und Herz dabei: Das „Europäisches Johann Strauss Orchester“ unter seinem Konzertmeister Jiri Preisinger, das hervorragend mit dem historischen Stimmenmaterial zurecht kam; der Chor „Gaudeamus“ der Universität Brünn (Einstudierung: Jiri Policer), dessen junge Mitglieder durch einen sehr sauberen Chorklang aufhorchen ließen und auch die Gesellschaft des Apfelfestes unter der sparsamen Dramaturgie von Vojen Drlik glaubhaft darstellten; Thomas Tischler als Mirko von Gradinaz, Wolfgang Veith als Vasil von Gradinaz, Michael Schober als reicher Bauer Mischa, Veronika Grois als dessen Tochter Jelka, Elisabeth Wolfbauer als deren Tante Petrija, Joseph Ettl als Stärkefabrikant Bambora, Franz Födinger in der „Girardi-Rolle“ des Gerichtsdieners Joschko, Alexander Eschig als Pandur Franjo und Max Sahlinger als Staklo und Sava waren sichtlich mit Lust bei der Sache und erbrachten sowohl einzeln als auch im Ensemble sehr beachtliche sängerische Leistungen.
    Geboten wurden 17 Musiknummern der Partitur in deutscher Sprache; dazwischen verlas Barunka Preisinger jeweils eine kurze Zusammenfassung des Inhalts auf Tschechisch. So wurden die Schwächen des Librettos elegant umgangen; auch in den Gesangstexten versteckte textliche Ungereimtheiten wurden behoben und so konnte man die herrliche Musik ungestört genießen!

    Am Vormittag des 3. 7. 2005 gaben Dr. Thomas Aigner, Prof. Norbert Nischkauer und Christian Pollack im Rubenssaal des Schlosses Austerlitz (Slavkov) interessante Einblicke in die Entstehungsgeschichte, die historischen (Stichwort: Zensur) und die heutigen Probleme bei der Aufführung des Werkes.

    Schade, dass das Wetter eine der beiden Aufführungen verhindert hat und dass trotz großer Anstrengungen der Veranstalter nicht mehr Zuschauer den großen Schlosshof gefüllt haben! Umso mehr freuen wir uns über den Generalprobenmitschnitt der unter dem Label Naxos auf CD erschienen ist. Bitte beziehen Sie diese CD über die tschechische Johann Strauss-Gesellschaft- Kontakt: Thomas Jelinowicz (mob: +420 731 411 970 fax: +420 566 521 553 e-mail tjelinowicz@iol.cz) – Sie helfen damit die Kosten der Produktion zu decken!
    Ich hoffe, es gelingt weitere Aufführungen zustande zu bringen!