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  • Johann Strauss Sohn

    Am 25. Oktober 1825 wurde Johann (Baptist) Strauss, später Johann Strauss (Sohn) genannt, als erstes Kind des Komponisten und ersten „Walzerkönigs“ Johann Strauss (Vater) und seiner Frau Anna, geborener Streim, in der Lerchenfelderstraße 15 (heute Wien 7) geboren.  Am 20. August 1827 folgte sein Bruder Josef, 1829 und 1831 die Schwestern Anna und Therese.

    Um 1834 übersiedelte die Familie in eine große Wohnung im „Hirschenhaus“ in der Taborstraße 17b (heute Wien 2) in der nicht nur gewohnt, sondern auch komponiert, kopiert und Orchesterproben des Vaters abgehalten wurden. Dort wurde am 15. März 1835 der jüngste Bruder Eduard geboren. Schon zwei Monate nach seiner Geburt kam das erste Kind aus einer Verbindung des Vaters Strauss mit der Modistin Emilie Trampusch zur Welt, dem noch mindestens sechs folgen sollten.
    Von 1837 bis 1841 besuchten die Brüder Johann und Josef die Unterstufe des „Schottengymnasiums“ in Wien und waren dort beide gute Schüler. Ab 1841 studierten beide an der „kommerziellen Abteilung“ des „Polytechnischen Institutes“ (heute TU Wien).
    Neben ihrer schulischen Ausbildung erhielten beide Klavierunterricht.

    Am 14. April 1843 starb Joseph Lanner, worauf Johann Strauss (Sohn) sein Studium am Polytechnikum freiwillig abbrach, um Berufsmusiker zu werden. Er vervollständigte seine Violinausbildung bei Anton Kohlmann und nahm Generalbass-Unterricht bei Joseph Drechsler. Am 31. Juli 1844 brachte Anna Strauss die Scheidungsklage ein und der Sohn Johann gab beim Wiener Magistrat zu Protokoll, Musiker werden zu wollen! Vater Strauss versuchte vergeblich, das Debüt seines Sohnes am 15. Oktober 1844 im Casino Dommayer in Hietzing, mit behördlichen Eingaben zu verhindern. (Debütorchester: 24 Musiker!)

    Nach dem Tod Strauss Vaters 1849 übernahm der Sohn die Kapelle.

    Von nun an entwickelte sich eine Hetzjagd zwischen Ballsälen, Soiréen und Serenaden. Im Spätherbst 1852 brach Johann zusammen. Bruder Josef, inzwischen Architekt geworden,  musste auf Geheiß der Mutter für Johann einspringen.

    Dadurch konnte Johann auf ein lukratives Angebot der russischen „Zarskoje Selo“- Eisenbahngesellschaft eingehen, Konzerte in Pawlowsk, einem Ausflugsort unweit von St. Petersburg zu geben, während die Strausskapelle weiterhin in Wien unter Josefs Leitung spielte. Weitere Gastspiele in Pawlowsk folgten in den Sommersaisonen der Jahre 1856 bis 1865 und 1869.

    Am 6. April 1862 debütierte der jüngste der Brüder, Eduard, als Dirigent der Strausskapelle.

    Am 27. August 1862 heiratete Johann die um sieben Jahre ältere Opernsängerin Henriette (Jetty) Chalupetzky, (Künstlernamen Treffz). Sie wurde Johanns perfekte Managerin. Johann Strauss (Sohn) bereiste mit ihr nicht nur Europa sondern auch die USA.

    Im Februar 1870 starb Mutter Anna und am 22. Juli Bruder Josef. Eduard übernahm bis 1901 die Leitung der Strausskapelle.

    Ab 1871 schuf Johann Strauss 17 Bühnenwerke, davon 15 Operetten. Bis zur 9. stand ihm der erfahrene Theaterpraktiker Richard Genée hilfreich zur Seite, so auch bei der dritten Operette: „Die Fledermaus“.

    Nach Jettys plötzlichem Tod im Jahre 1878 schloss Johann eine übereilte Ehe mit der um 25 Jahre jüngeren Schauspielerin Angelika Dittrich („Lili“). Die Ehe ging bereits nach vier Jahren auseinander. Rasch vertiefte sich die Beziehung zu Adele Strauss, der um 30 Jahre jüngeren Witwe nach dem Bankier Anton Strauß (zufällige Namensgleichheit). Um legal heiraten zu können, wurden beide Lutheraner und Bürger des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha, dessen evangelischer Landesfürst (AB) Herzog Ernst II. Johann von Angelika auch „dem Bande nach“ scheiden konnte. Johann und Adele heirateten im August 1887 in Coburg.

    Am 3. Juni 1899 erlag Johann Strauss (Sohn) einer Lungenentzündung.

    Er hinterließ rund 480 Tanzkompositionen, darunter die „heimliche Nationallhymne“, den Walzer „An der schönen, blauen Donau“.